Wenige Jahre nach Kriegsende fing die Karriere von Erich Baumann ganz klein an. Mit einer einzigen Kamera ausgerüstet machte er sich Anfang der 50er Jahre an den Wochenenden auf und fotografierte bei lokalen Sportveranstaltungen. Das Fotografieren war eigentlich nur ein Hobby, von Beruf war er Justizbeamter im Ludwigsburger Gefängnis.Nach einem Stadtlauf in seiner Heimatstadt Ludwigsburg wurde die Zeitungsredaktion der „Stuttgarter Nachrichten“ auf ihn aufmerksam und druckte fortan seine Fotos. Erich Baumann hatte keine fotografische Ausbildung, sondern war reiner Autodidakt. Doch seine Aufnahmen hatten Qualität und wurden immer häufiger angefordert. Der Schritt vom Hobby-Fotografen zur eigenen Fotoagentur erfolgte nach der Fußball-WM 1954 in der Schweiz. Deutschland wurde Weltmeister und Erich Baumann trat mit guten Bildern vom „Wunder von Bern“ und stimmungsvollen Aufnahmen jubelnder Fans erstmals international in Erscheinung. Zunächst war er alleine, eine Ein-Mann-Firma. Im Laufe der Zeit baute er einen Familienbetrieb auf, in dem Frau, Sohn und Tochter beschäftigt waren. 1982 übernahm dann sein Sohn Dieter Baumann die Firma und sah sich vor der großen Aufgabe, aus der Familienfirma eine große Agentur aufzubauen - die starke Nachfrage an Bildern konnte nicht anders befriedigt werden.
Dieter Baumann hatte das Fotografen-Handwerk von der Pike auf gelernt. Direkt nach seiner Ausbildung zum Werbefotografen fuhr er zu den Olympischen Spielen 1972 nach München und blieb anschließend ganz bei der Sportfotografie.
Das eindrucksvollste Erlebnis in seiner Laufbahn als Fotograf war für ihn die Tour de France 1977, die er als Fotograf hinten auf dem Motorrad erlebte. Mitte der 90er leitete Dieter Baumann den Wandel zur Digitalisierung ein, in dem er seine Fotografen früh mit Digitalkameras ausstattete. Nachdem zuerst Negative und Dias eingescannt wurden, konnten so einige Jahre später durch die Digitalfotografie Fotos aus dem Stadion an die Redaktionen versendet werden.
Zum 31. Dezember 2011 wird sich der momentane Inhaber Dieter Baumann aus dem Geschäft zurückziehen und seine Agentur, die zu den ältesten deutschen Sportfotoagenturen zählt, an Alexander Keppler und Hansjürgen Britsch übergeben. Alexander Keppler fotografiert seit Juni 1997 und Hansjürgen Britsch bereits seit Juli 1992 für Pressefoto Baumann. Sie werden weiterhin auf die Suche gehen nach ausgefallenen und ausdrucksstarken Motiven und dabei von Volker Müller und Julia Rahn unterstützt.